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  • AutorenbildAnna

See you soon Oshawa!

Ich werde nicht „Goodbye“ sondernd „See you soon“ sagen. Ich komme wieder, keine Frage!


Da heute mein Exchange-Programm offiziell vorbei ist, wird dies hier auch mein letzter Blog-eintrag.


Ich habe überhaupt keinen Plan was genau ich hier jetzt schreiben möchte, also leg ich einfach mal los und schau was dabei heraus kommt.


Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass der letzte Tag jetzt wirklich da ist. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mir in den ersten paar Tagen gewünscht habe, dass dieser Tag bald kommt und mir selbst gut zugeredet habe, dass es eh nicht lange dauert und ich das einfach durchstehen muss. Das waren allerdings nur die ersten Tage. Mit jedem Tag wurde es besser und der Wunsch, das alles hier würde nicht mehr aufhören größer. Und das meine ich wort-wörtlich. Was anfangs nicht schnell genug gehen konnte ist schlussendlich viel zu schnell da gewesen.


Ich bin jedenfalls wirklich traurig,, dass dieser Teil meines Lebens jetzt endet und es wird mich definitiv eine Zeit lang kosten wieder in meinen alten österreichischen Alltag hinein zu kommen.

Anyhow, die letzten Tage hier in Oshawa waren stressig genug.


Erstmals hatten wir natürlich final exams. Wofür ich natürlich uuunglaublich viel gelernt habe. #nicht

Dann habe ich versucht meine letzte Zeit bestmöglich zu nutzen und wirklich jeden meiner Freunde nochmal zu treffen, alles was ich noch ausprobieren wollte auszuprobieren und keine Minute ungenutzt verstreichen zu lassen. Und dann gab es auch noch einige organisatorische Sachen zu erledigen, denen ich leider nicht aus dem Weg gehen konnte. Vom packen habe ich noch gar nicht angefangen zu erzählen.


Zusammengefasst die letzten Tage waren stressig, traurig, ein reinstes Gefühlschaos und trotzdem wunderschön.


Es hat mich Zeit gekostet mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ich bald wieder in Wien sein werde. Ehrlich gesagt, es kostet mich immer noch Zeit. Es kommt mir ein bisschen komisch vor, dass nur ein einziger Flug von 10 Stunden diese beiden verschiedenen „Leben“ trennt.


Das packen ist der reinste Horror. Ich bin kaum mit einem Koffer hergekommen und werde es nie mit einem zurück schaffen. Deswegen bringen mir meine Eltern einen leeren Koffer mit. Halleluja. Trotzdem versuche ich einige Dinge zu verschenken, weg zu schmeißen oder zu spenden. Hauptsache los werden….und ich bin immer noch nicht sicher ob das reicht.


Worauf ich überhaupt keine Lust habe wenn ich zurück komme ist, wenn diese Leute die man zwar kennt, aber jetzt nicht so enge Freunde sind fragen: „Und wie wars?“. Was erwartet man sich was ich darauf antworte?? „Gut“ oder „Schön“ oder „Toll“??? Soll ich ein halbes Jahr, das unglaublich schwierig aber auch unglaublich schön war mit millionen Erinnerungen in einem Wort zusammenfassen?? Nein, das wird’s nicht spielen.


Wie auch immer: JA, ich würde einen Exchange weiterempfehlen.

JA, ich würde Kanada empfehlen.

JA. Ich würde es wieder machen.

NEIN, ich glaube nicht, dass jeder dafür gemacht ist. Also checkt das vorher.


Und eine für mich ganz wichtige Sache noch:

Ein Exchange ist eine Erfahrung, die man sich nicht einfach vorstellen kann. Um zu verstehen was alles zu einem Exchange dazu gehört und wie man sich dort fühlt und verhält, muss man es ausprobiert haben. Ich weiß zwar, dass die meisten Leute nett sein wollen und deswegen sagen „Ja ich weiß was du meinst“, aber dann gibt es auch Leute die meinen „Ein Exchange ist doch nur Urlaub“, „Du musst nicht einmal irgendetwas machen dort“, „Das nächste halbe Jahr wird sooo easy für dich“, „Du red nicht, du hast jetzt 5 Monate länger Ferien“,…..

NEIN. Einfach nein. Ihr habt Keine Ahnung.

Leute, wenn ihr dann mit dem Argument kommt von wegen: „Oh ich war auch schon mal ohne Eltern alleine weg“ und sie dann von einer zwei/dreiwöchigen Sprachreise mit einer Organisation, einem Sommercamp oder einer Sportwoche mit der Schule reden, könnte ich vor lachen zusammen brechen und gleichzeitig in Tränen ausbrechen.


Deswegen rate ich euch:

Wenn ihr ein International Student seid: Sagt ihnen, dass sie nicht wissen wie das ist und deswegen bitte nicht reden sollen, aber versucht ruhig zu bleiben und denkt daran, dass ihr einen Privileg habt den andere möglicherweise nie bekommen werden. Deswegen hört einfach darüber hinweg, auch wenn ich selbst weiß, dass das nicht so leicht ist.

Wenn ihr kein International Student seid: Wir sind euch sehr verbunden, dass ihr versucht uns zu verstehen. Wirklich. Danke! Bitte bedenkt einfach, dass Dinge aus dem Blick eines Außenstehenden immer anders wirken. Wir werden euch die schönen Dinge erzählen und möglicherweise die schwierigen Tage eher für uns behalten. Zusammengefasst: Wir erzählen nicht alles, dh ihr könnt auch gar nicht alles wissen. Versucht daran zu denken, wenn ihr sagen wollt, dass angeblich alles „viel leichter“ ist auf einem Exchange.


Es hat mich gefreut den Blog schreiben zu können.



Anna, das letzte Mal aus Kanada, xoxo


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